Zukunft & Industrie Perspektiven am Standort Rhein-Sieg
Wirtschaftstalk RHEIN-SIEG
04.09.2024 - 19:00 Uhr, Stadtmuseum Siegburg
Wirtschaftstalk RHEIN-SIEG
Beim Wirtschaftstalk Rhein-Sieg diskutieren Repräsentanten der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zweimal im Jahr wirtschaftlich sowie gesellschaftlich relevante Themen.
Die moderierten Gesprächsrunden finden vor Publikum im Stadtmuseum Siegburg statt und werden mit mehreren Kameras aufgezeichnet.
Der Wirtschaftstalk Rhein-Sieg ist eine Veranstaltungsreihe des Wirtschaftstalk NRW. Er steht unter ideeller Trägerschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg und wird von SWB Energie und Wasser sowie Rhein-Sieg-Kreis unterstützt.
Am 04.09.2024 wird Thomas Wildt, CEO der Hennecke GROUP Teil der Diskussionrunde sein.
Das Thema am 04.09.2024:
Die Industrie hat ein Imageproblem. Hartnäckig scheint sich das Bild „rauchender Schlote“ in vielen Köpfen zu halten, obwohl es überholt ist. Aber häufig wird Industrie gleichgesetzt mit klimaschädlichen Emissionen sowie einem erheblichen Energie- und Ressourcenverbrauch und zusätzlichem Verkehr und deshalb als Problem wahrgenommen. Dabei stellt sie nicht das Problem dar, sondern ist Teil der Lösung der modernen Herausforderungen.
Denn sie produziert die Komponenten, die für eine nachhaltige Entwicklung, für Gesundheit und Ernährung, für Energieversorgung und Mobilität und viele andere Anwendungsfelder benötigt werden.
Auch als Wirtschaftsmotor spielt die Industrie eine entscheidende Rolle. Wie aus dem Standortpapier der IHK Bonn/Rhein-Sieg zur Industrie hervorgeht, arbeiten in den 344 Industriebetrieben in der Region Bonn/Rhein-Sieg (290 davon im Rhein-Sieg-Kreis) über 32.000 Beschäftigte, die Lohnsumme beträgt gut 1,5 Milliarden Euro, der Umsatz zirka 7,1 Milliarden Euro. Somit generiert die örtliche Industrie eine erhebliche Kaufkraft. Außerdem geht rund jedes sechste sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnis auf ihr Konto.
Die Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Industrie allerdings herausfordernd. Standortfaktoren in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, die über die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen mitentscheiden und die sich laut Standortpapier schon seit längerem als problematisch erweisen, sind Gewerbeflächen, bürokratische Auflagen, Fachkräftesituation, Verkehrsinfrastruktur, Energiekosten und Digitalisierung.
Wie könnten diese Standortfaktoren verbessert werden? Nehmen wir als Beispiel die Gewerbeflächen. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen sich nur dort ansiedeln und nur da expandieren können, wo die benötigten Flächen zur Verfügung stehen. Und es ist Fakt, dass in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis diese Flächen ein rares Gut sind.
Aus Sicht der IHK und ihrer Mitgliedsunternehmen müssten die beteiligten Kommunen deshalb stärker miteinander kooperieren, gemeinsame Gewerbegebiete entwickeln und Modelle vereinbaren, bei denen sowohl Erschließungskosten als auch Steuereinnahmen geteilt werden. Eine weitere Möglichkeit effizienter Flächennutzung ist die Errichtung mehrgeschossiger Gewerbe- und Industriegebäude. Dem stehen aber häufig die vorhandenen Bebauungspläne im Wege und kommen Aspekte wie langwierige Genehmigungsverfahren oder auch die Akzeptanz in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Tragen.
Um die Rahmenbedingungen der heimischen Industrie zu verbessern, wurde die In|du|strie-Akteptanzoffensive ins Leben gerufen, in der sich neben der IHK die Wirtschaftsförderungen von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis sowie die Kunststoff Initiative Bonn/Rhein-Sieg engagieren. Bei Aktionen und Veranstaltungen soll der Öffentlichkeit das Bild einer modernen Industrie vermittelt und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort, für nachhaltige Entwicklungen und Wohlstand gezeigt werden. Es ist nötig, dass Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Bürgerschaft stärker miteinander ins Gespräch kommen.
Aktueller Veranstaltungsort
Stadtmuseum Siegburg
Markt 46
53721 Siegburg