Kunststoff und sein Beitrag zum Klimaschutz wird oft hitzig diskutiert. Kunststoffe kommen beim Thema Klimaschutz erst einmal nicht gut weg. Tatsächlich sollte man hier einmal genauer schauen, denn das Material Kunststoff leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Woher kommt diese einseitige, wenig differenzierte Einschätzung dem Material Kunststoff gegenüber?
Der schlechte Ruf von Kunststoffen lässt sich insbesondere auf ein Problem zurückführen: Die Entsorgung. Kunststoffe haben eine lange Halbwertszeit und können deshalb nicht einfach weggeworfen werden, sondern sollte sorgsam entsorgt werden, um auch wiederverwendet werden zu können. Kunststoffe sind aus unserem täglichen Leben kaum wegzudenken und in vielen Bereich unersetzlich.
Gibt es eine Lösung für dieses Dilemma?
Ja, gibt es, aber keine ganz einfache Lösung, sondern eine, die nur erfolgreich ist, wenn zahlreiche Akteure daran mitarbeiten.
Unternehmen, die mit Kunststoffen arbeiten, müssen bei der Herstellung ihrer Produkte das Konzept der sogenannten Kreislaufwirtschaft berücksichtigen. Das bedeutet, dass Kunststoffe auch nach ihrem ersten Gebrauch wertvolle Rohstoffe sind, die wiederverwendet werden können. Der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Hier ist die Innovationskraft der Unternehmen gefragt.
Die Firmen Reifenhäuser Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Troisdorf und das Unternehmen Kautex Maschinenbau aus Bonn haben ihre Produktion bereits seit Jahren nach dem Konzept der Kreislaufwirtschaft strukturiert. Sie haben sich längst darauf spezialisiert, recycelbare Produkte aus Rezyklat, recycelten und wieder aufbereiteten Kunststoffabfällen, herzustellen oder ihre Verpackungen mit entsprechenden Kennzeichnungen zu versehen, die eine vereinfachte Entsorgung ermöglichen.
Für den Verbraucher bedeutet dies, auf Verpackungen zu verzichten, wo auch immer dies sinnvoll erscheint. Und dann, wenn dies nicht geht, bzw. wenig sinnvoll ist, Verpackungen sorgsam zu trennen und entsprechend zu entsorgen.
Die Frage bleibt: Inwiefern unterstreicht dies die Bedeutsamkeit von Kunststoffen im Klimaschutz?
Das Recycling von Kunststoffen entlastet die Umwelt. Bereits produzierte Kunststoffprodukte können durch verschiedene Aufbereitungsverfahren wiederverwendet werden. So werden Ressourcen geschont und CO2-Emissionen eingespart. Diese wiederaufbereiteten Kunststoffe nennt man Sekundärrohstoffe, die fast genauso vielfältig einsetzbar sind, wie Kunststoffe aus Primärrohstoffen.
Einige Unternehmen sind bereits in der Lage, die eigenen Produktionsabfälle aus Kunststoff eigenständig aufzubereiten und wiederzuverwenden. Können Unternehmen Kunststoffabfälle nicht eigenständig aufbereiten und wiederverwenden, können sie eigene Produktionsabfälle an andere Firmen weiterverkaufen, die diese dann entsprechend verarbeiten.
Kreislaufwirtschaft bezieht sich also nicht zwangsläufig auf einzelne Unternehmen, sondern wird auch durch die Zusammenarbeit von mehreren Unternehmen realisiert.
Obwohl die Kreislaufwirtschaft und die Zusammenarbeit von mehreren Unternehmen eine optimale Lösung zu sein scheinen, reicht dies nicht aus. Es sind weitere Verbesserungen erforderlich. Hierzu gehören, dass Kunststoffverpackungen zum Einsatz kommen, die direkt aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Denn diese Verpackungen sind biologisch abbaubar und kompostierbar.
Die Firma Pohl Verpackungen GmbH aus Troisdorf stellt solch hochwertigen Kunststoffverpackungen her. Viele ihrer Verpackungsfolien werden biobasiert produziert und sind unter industriellen Kompostierbedingungen vollständig abbaubar. Weitere Produkte bestehen anteilig aus pflanzlichen Rohstoffen, wie zum Beispiel Zuckerrohr. Diese Produkte sind dann zwar nicht immer komplett biologisch abbaubar, aber vollständig recycelbar.
Auch die KUHNE Group hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Verpackungen herzustellen, um fossile Ressourcen zu schonen. Ihre Verpackungsfolien werden deshalb aus biologisch abbaubaren Kunststoffen entwickelt. Ein Alleinstellungsmerkmal der KUHNE Group ist ihre innovative Triple Bubble Technologie. Diese ermöglicht die Herstellung von Verpackungsfolien mit einer deutlich erhöhten Sauerstoff- und Wasserdampfbarriere. Ihr Ziel ist es, mit verbesserten Folien Verpackungsmüll aktiv zu reduzieren.
Aber: Natürlich sind wir noch nicht am Ziel. Es gibt noch weitere Maßnahmen und Veränderungen, die durchgesetzt werden müssen, um die Entsorgung von Kunststoffen möglichst problemlos und klimaschonend zu gestalten. Und genau hieran müssen alle gemeinsam arbeiten.